Podolski übt Kritik an der Nachwuchsförderung in Deutschland: „Wir brauchen keine verwöhnten Söhne“
Von Sandra Degenhardt
Köln – Lukas Podolski (40) wirft derzeit mit Interesse einen Blick auf die Tabelle der Fußball-Bundesliga. Sein Herzensverein, der 1. FC Köln, ist nach drei Spieltagen weiterhin ungeschlagen und befindet sich in der oberen Tabellenregion.
„Es macht momentan richtig Freude, die Spiele des FC zu verfolgen. Ich erkenne viel Einsatz und einen tollen Teamgeist“, erklärte der Weltmeister von 2014 im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Lukas Kwasniok und der FC – das scheint wirklich gut zusammenzupassen.“
Auch die leidenschaftliche Art des Trainers überzeugt ihn: „Es ist einfach großartig, wenn er mit dem FC-Trikot am Spielfeldrand steht.“
Gleichzeitig lobte Podolski, der bei den Anhängern seines ehemaligen Klubs in Köln Kultstatus besitzt, die Transferpolitik von Sportdirektor Thomas Kessler (39): „Spieler wie Kaminski, Johannesson, Bülter oder Ache sind sinnvolle Verpflichtungen, die das Team verstärken.“
Besonders begeistert zeigte sich Podolski vom 19-jährigen Offensivtalent Said El Mala, der ihn an seine eigene Anfangszeit als junger Profi erinnere.
In diesem Zusammenhang übte der 130-fache Nationalspieler deutliche Kritik an der Jugendförderung in Deutschland: „Wir benötigen wieder mehr von solchen Charakteren und nicht die verwöhnten Jungs, denen alles abgenommen und hinterhergetragen wird.“
Ob Podolski, der aktuell noch bei Górnik Zabrze in der polnischen ersten Liga unter Vertrag steht, zum FC zurückkehrt, ist derzeit unklar. „Niemand hat mir bisher etwas zugesagt. Ich werde mindestens noch bis Mai Profi bleiben und habe noch keine genauen Pläne für die Zeit danach.“
Dennoch betonte er: „Der FC ist mein Klub, dem ich jederzeit gerne zur Seite stehen würde.“